DRK-Kliniken nutzen eine App, mit der sie 40 Springer flexibel und Familien-vereinbar einsetzen können

40 Pflegende und eine Dienstplan App: Der Springerpool der DRK Kliniken Berlin Köpenick auf Erfolgskurs

Seit 2017 gibt es in den DRK Kliniken Berlin Köpenick einen Springerpool, in dem inzwischen rund 40 Pflegende angestellt sind. Mit Wunschdiensten und Dienstplan App genießen sie die Möglichkeiten zur Vereinbarung von Beruf und Familie, die man sonst von ambulanten Pflegediensten oder Leasingfirmen kennt – und gleichzeitig die Sicherheit und das Zusammengehörigkeitsgefühl in einem großen, freigemeinnützigen Gesundheitsunternehmen.

Warum gibt es einen Springerpool?

2017 wurde zunächst mit zwei jungen Mitarbeiterinnen ein kleiner Vorläufer des Springerpools ins Leben gerufen: Die beiden Frauen haben Kinder, waren alleinerziehend und konnten wegen dieser persönlichen Situation nicht mehr im Schichtdienst arbeiten. Die Idee eines eigenen Springerpools hatte Pflegedienstleiterin Astrid Weber da schon länger im Blick – vor allem, damit Beschäftigte in der Familienphase und Alleinerziehende nicht in die ambulante Pflege oder zu Leasingunternehmen abwandern. Nun war der Zeitpunkt gekommen, um sie umzusetzen.

Wie funktioniert der Springerpool?

Mithilfe einer App können die inzwischen fast 40 Pflegefachfrauen und -männer den gesamten persönlichen Schichtplan immer acht Wochen im Voraus frei wählen. Dabei müssen sie lediglich ein Wochenende pro Monat und wahlweise einen der wichtigen Feiertage abdecken. Die Einsatzstation wird größtenteils langfristig zugeordnet, nur ein geringer Teil der Dienste wird erst bis zu 24 Stunden vorher zugewiesen, um Engpässe auf den Stationen auszugleichen.

Die Vorteile: Die familienorientierten Arbeitsplätze liegen wohnortnah in Köpenick und sind vor allem attraktiv für Pflegende in der Familienphase und für Alleinerziehende. Der Springerpool zieht auch Beschäftigte an, die sich fachlich weiterentwickeln und über den Tellerrand ihrer bisherigen Station hinausblicken wollen. Ein Stellen-Sharing ermöglicht es Pflegenden, nur zu 50 % ihrer Arbeitszeit im Springerpool tätig zu sein und mit dem Rest auf ihrer Station zu verbleiben.

Die besten Tipps aus vier Jahren Springerpool

Der Springer­pool eignet sich für Pflegende in jeder Lebens­phase, weil er ein hohes Maß an Zeitsouveränität bietet und dadurch sehr familienorientiert ist. Damit ist er ein geeignetes Instrument, um Pflegende langfristig an die Klinik zu binden. Das gilt nicht nur für junge Mütter, sondern zum Beispiel auch für Mitarbeitende, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern. „Wenn Sie einen Springer­pool einrichten, empfehle ich, dafür eine eigene Leitung vorzusehen: Denn regelmäßige Mitarbeitergespräche, Teamevents und so weiter fördern die Integration und erhöhen die Identifikation mit der Einrichtung“, betont Pflegedienstleiterin Astrid Weber.

„Wir sind da sehr mutig. Pflegekräfte mit Sonderwünschen nehme ich unbegrenzt in den Springerpool auf. Hauptsache, wir haben sie erstmal an Bord – später können wir immer noch schauen, ob sie ihre Arbeitszeit erhöhen oder wir sie auf einer Station fest unterbringen können. Derzeit sind es 40 Mitarbeitende im Springerpool und weil das Konzept so erfolgreich ist, bauen wir gerade einen zweiten Springerpool speziell für die Intensiv- und Intermediate Care Stationen auf.“ Außerdem wurde 2021 nach dem Köpenicker Vorbild ein standortübergreifender Springerpool für die beiden nur wenige Kilometer auseinander liegenden Häuser Westend und Mitte ins Leben gerufen.

Der Springerpool als Teil einer modernen Recruitingstrategie

Am Standort Köpenick der DRK Kliniken Berlin läuft das Recruiting besonders gut. Bei der letzten Evaluation Anfang 2021 waren 97 % der Sollstellen (Vollzeitkräfte) im Pflege- und Funktionsbereich besetzt. Weitere Erfolgskennzahlen:

  • 55 % weniger offene Stellen im Bereich Pflege und Funktionsdienst Ende 2020 im Vergleich zu Anfang 2020
  • Keine Leasingkräfte auf den peripheren Stationen
  • Die Bewerberzahlen im Bereich Pflege (jede Art von Qualifikation) in Köpenick wurden um 203 % gesteigert
  • Durch eine geringe Fluktuation dienten 62 % der Neueinstellungen in 2020 zur echten Aufstockung der Teams und nur 38 % waren Nachbesetzungen für Kündigungen

Pflegedienstleiterin Astrid Weber trägt einen großen Teil zum gelungenen Recruiting bei, denn sie bringt innovative Ideen wie die beschriebenen Springerpools, aber auch das regelmäßig stattfindende Bewerber Speeddating und eine Fahrradsattelbezugaktion ein und hat die Optimierung und Beschleunigung des Bewerbungsprozesses zur Chefsache gemacht. Sie übernimmt dabei die Bewerberarbeit nahtlos vom zentralen Recruiting Team der DRK Kliniken Berlin unter der Leitung von Maja Schäfer, das unter anderem für das Employer Branding, die Bewerberberatung und das digitale Bewerbermanagementsystem zuständig ist.

Infobox

Video zum Springerpool der DRK Kliniken Berlin Köpenick

Interview mit Pflegedienstleiterin Astrid Weber, der Initiatorin des Springerpools, über die moderne Recruitingstrategie der DRK Kliniken Berlin Köpenick

Leitfaden des Unternehmensnetzwerks „Erfolgsfaktor Familie“ des Bundesfamilienministeriums und des Deutschen Industrie- und Handelskammertags,in dem der Springerpool der DRK Kliniken Berlin Köpenick vorgestellt wird.

Kontakt:

Maja Schäfer, Leitung Strategisches Recruitment, m.schaefer@drk-kliniken-berlin.de

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