Wie von Digitalisierung im Krankenhaus alle profitieren

Bei digitalisierten Prozessen im Gesundheitswesen nimmt Vivantes eine Vorreiterrolle ein. Das hat zahlreiche konkrete Vorteile – natürlich auch für die Pflege. Die Projekte „Digitale Kurve“, Spot Check Monitore und bald auch die digitale Pflegedokumentation erleichtern die Arbeit spürbar.

Schwer zu entziffern? Handschriften zu entschlüsseln oder lange in Ordnern zu blättern, das gehört bei Vivantes nun auf zahlreichen Stationen der Vergangenheit an. Denn der Gesundheitsversorger hat in acht Akut-Kliniken – also in den Krankenhäusern, in denen Menschen stationär betreut werden – die „Digitale Kurve“ eingeführt.

Digitale Kurve (Foto: Kevin Kuka)

Digital statt handschriftlich

„Wie in einer ‚alten‘ Fieberkurve auf Papier werden in der‚ neuen‘ Kurve neben der Temperatur auch Daten wie etwa Blutdruck, Pulsfrequenz und Atmung erfasst“, erläutert Julia Grawe Frantz, Team Digitale Kurve und Medikation in Orbis bei Vivantes. „Das heißt: Alles was bislang patient*innenbezogen auf Papier notiert wurde, neben den Vitalwerten können das auch der Pflegebericht oder Anordnungen sein, wird jetzt digital eingegeben.“ Auf diese Weise wird auch die Dokumentation aller medizinischen Berufsgruppen zusammengeführt – ein großer Vorteil für alle an der Versorgung der Patient*innen Beteiligten.

Das Projekt „Digitale Kurve“ ist in Zusammenarbeit der Ressorts IT und Digitalisierung sowie des Ressorts Entwicklung Krankenversorgung und Qualität entstanden. Es gehört zur Vivantes Strategie 2030. In dieser beschreibt das Unternehmen seine Vision der Gesundheitsversorgung und es geht unter anderem darum, Prozesse zu optimieren, zu standardisieren und zu digitalisieren.

Digitale Kurve und Spot-Check-Monitor (Foto: Kevin Kuka)

10.000 Mitarbeitende fit gemacht

Ende 2022 stattete das Vivantes Team das Ida-Wolff-Krankenhaus als letzten Standort der acht Akut-Kliniken mit der Digitalen Kurve und mit neuen Pflegewagen aus. Letztere zeigen sich jetzt als mobiler PC-Arbeitsplatz mit großem Bildschirm. Damit konnte das Roll-out Digitale Kurve in der Erwachsenen-Somatik nach nur gut zwei Jahren abgeschlossen werden – ein toller Erfolg für alle Beteiligten.

Mitarbeitende haben sich nicht nur engagiert, die technische Ausstattung und Software zu planen und zum Laufen zu bringen. Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes sind zeitgleich rund 10.000 Mitarbeiter*innen geschult worden. Die Resonanz auf die Neuerungen? Wegdenken lässt sich die Technik heute nicht mehr – sie erleichtert die Arbeit und spart Zeit. Geplant ist, weitere Stationen, wie die Psychiatrien und Pädiatrien in diesem Jahr an die Digitale Kurve anzuschließen. Die „Digitale Kurve“ bildet als Basis-Digitalisierung die Grundlage für weitere Projekte und Systeme, um künstliche Intelligenz im Klinikalltag einzusetzen und um klinische Entscheidungen zu unterstützen.

Spot-Check-Monitor (Foto: Kevin Kuka)

Effizienter mit Spot-Check-Monitor

Zu einer weiteren Neuheit, mit der Pflegende bei Vivantes arbeiten, gehört der Spot-Check-Monitor: ein fahrbares Gerät mit Bildschirm, das mit den Geräten zur Messung der Sauerstoffsättigung, der Atemfrequenz, der Temperatur und des Blutdrucks ausgestattet ist. Das mobile Gerät kann gemeinsam mit dem links erwähnten Pflegewagen unterwegs sein, muss aber nicht. Wurden die Spot-Check-Monitore anfänglich noch etwas skeptisch als weitere zusätzliche Ausstattung beargwöhnt, werden sie mittlerweile liebevoll etwa „Theo“ oder „Charlotte“ genannt.

Schnell und einfach ins System übertragen

Mitarbeitende, Patientinnen und Patienten sind angetan davon, wie unfassbar schnell Messungen jetzt erfolgen. „In weniger als einer Minute können Vitalwerte abgenommen und ins System übertragen werden“, berichtet Anas Al Yaghshi, Projektleiter für die medizinische Integration und Schnittstellen bei Vivantes. Das macht sich im Tagesablauf der Pflegekräfte deutlich bemerkbar, schließlich nehmen sie die Werte in der Regel dreimal täglich ab. „Neben der Arbeitserleichterung und Zeitersparnis sorgen die Spot-Check-Monitore für eine bequeme Zuordnung der Daten. Denn vor dem Messen wird das Armband der Patient*innen eingescannt.“ Nachdem die Vitalwerte abgenommen sind, zeigt sie der kleine Bildschirm an. Ist alles plausibel, werden sie per Knopfdruck in die Digitale Kurve gespeist.

Jeden Tag 4.500 Vitalwerte

Täglich erfassen an acht Standorten rund 500 Spot-Check-Monitore circa 4.500 Vitalwerte. Der Bedarf ist groß. Daher hat das Team um Anas Al Yaghshi bereits weitere Geräte bestellt und arbeitet an einer Optimierung der Systeme.

Die Projekte Digitale Kurve und Spot-Check-Monitore werden unterstützt durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung des Landes Berlin und die Förderung EU Next Generation.

Startschuss für digitale Pflegedokumentation

Es geht weiter mit der Digitalisierung bei Vivantes: Das Pilotprojekt für die digitale Pflegedokumentation läuft seit Mai 2023. Im Pilothaus Klinikum Kaulsdorf wurden die Daten der ersten Patient*innen erfasst. Das ist der erste Meilenstein für den gesamten Roll-out bei Vivantes, der nach der Evaluierung der Pilotphase starten kann.

Ansprechpersonen:

Artikelrechte: Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, Aroser Allee 72 - 76, 13407 Berlin

Bildrechte: Vivantes/Kevin Kuka

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