Gute Beispiele - Gute Pflege: Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge

KEH schafft neue Kompetenzen und Rollen in der Pflege

Akademisierte Pflegekräfte, spezielle Fachweiterbildungen und fachspezifische Pflegestudiengänge sind seit Jahren in Deutschland etabliert. Doch häufig werden die zusätzlich erworbenen Kompetenzen und die Möglichkeit des Wissenstransfers im Arbeitsalltag zu wenig genutzt. Am Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) im Bezirk Lichtenberg setzt man sich für eine Stärkung der Profession Pflege und den Ausbau pflegerischer Verantwortungen und eigenständiger Mitgestaltung in den Versorgungsprozessen ein.

Dabei setzt das KEH bewusst auf zwei verschiedene Wege um die fachlichen und überfachlichen Kompetenzen der Mitarbeitenden in der Pflege zu stärken und zu fördern. Zum einem haben akademisierte Pflegekräfte des primärqualifizierenden Studienganges Pflege (Bachelor of Nursing) die Möglichkeit wissenschaftliche Transferarbeit und Qualitätsentwicklung in der Patientenfürsorge, durch ein speziell angepasstes Stellenprofil (inkl. höherer tariflicher Einstufung) und entsprechenden freigestellten zeitlichen Ressourcen, in ihren Teams auf Station umzusetzen.

Zudem wurde Ende 2023 das Kompetenz- und Laufbahnmodell (KoLa) in der Pflege eingeführt, um eine gemeinsame Zukunftsorientierung für den Pflegeberuf am KEH zu gestalten.

Ein Fokus des KoLa ist die Förderung von (über-) fachlichen Kompetenzen mit dem Ziel der persönlichen und professionellen Entwicklung einer jeden Mitarbeiterin und eines jeden Mitarbeiters.

Ein weiteres Ziel ist die Steigerung der Attraktivität des KEH als Arbeitsgeber, einerseits für bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, andererseits auch für externe Interessentinnen und Interessenten.

Darüber hinaus wird die Förderung der Versorgungsqualität verfolgt, vor dem Hintergrund des anhaltenden Fachkräftemangels in der Pflege.

Ein Kernelement des KoLa-modells bildet das SHARED GOVERNANCE auf allen Leitungsebenen in der Pflege. Anhand des neuen Organigramms (Abb.1) lässt sich nachvollziehen, dass klassische Rollenprofile, wie die Stationsleitung, geteilt werden. Es entstehen Führungsteams mit klaren Verantwortungsbereichen und Kompetenzen. Die Teilung der Verantwortungsbereiche in die Organisations-, Bildungs-, und Fachlaufbahn orientiert sich hierbei an dem 2018 formulierten Deutschen Qualifikationsrahmen (vgl. Feuchtinger & Jahn. DQR), ist am KEH jedoch nicht streng an Hochschulabschlüsse gekoppelt, sondern bezieht auch Fachweiterbildungen und berufliche Vorerfahrungen mit ein. Weitere Kernelemente wie ein Kompetenzkompass oder die Unterstützung interner Mentoringprogramme und Lernprozesse durch ein strukturiertes Beauftragtenwesen in der Pflege unterstützen bei der persönlichen und professionellen Entwicklung (über-)fachlicher Kompetenzen der einzelnen Mitarbeitenden.

Abb. 1: Organigramm Pflegedienst am KEH; Die Stufen entsprechen den Beschreibungen in den jeweiligen Kompetenzprofilen des Kompetenzkompasses

Ansprechpartnerin:

Laura Goosens, Referat für Pflegeentwicklung, Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge

Artikel- und Bildrechte: Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Herzbergstraße 79, 10365 Berlin

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