Die vierte Welle und die zu erwartende Belastung der Krankenhäuser, Bürokratieentlastung und Investitionen in Infrastruktur – die Themen in dieser Ausgabe

Wir begrüßen Sie herzlich zur Januar-Ausgabe für das Jahr 2022!

Mehr als 100.000 neu Infizierte pro Tag

Das neue Jahr startet in einer besonderen Atmosphäre der Anspannung: Die Infektionszahlen in Deutschland sind in bislang nicht für denkbar gehaltene Höhen geschossen. Mehr als 100.000 neu Infizierte pro Tag lassen erwarten, dass nachlaufend auch die Zahlen für Krankenhauseinweisungen und schwere Krankheitsverläufe auf den Intensivstationen entsprechend schnell ansteigen werden. Zudem wird besorgt, dass auch die Beschäftigten in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in größerem Umfang angesteckt werden und ausfallen.

Überlastung der Gesundheitseinrichtungen vermeiden

Die Leitungen in den Einrichtungen gemeinsam mit den Belegschaften bereiten sich umfassend auf erwartete Notsituationen vor. Eingriffe werden verschoben und alle möglichen Maßnahmen zur Absicherung der Behandlungskapazitäten ergriffen. Solch einen Einsatz müsste doch jetzt auch die Politik bringen. Alle zumutbaren Initiativen müssten ergriffen werden, um eine Überlastung der Gesundheitseinrichtungen vermeiden zu helfen. Doch die Ampel-Protagonisten im Bund zögern erneut. Wo Führungsstärke erforderlich wären, blickt man bereits jetzt sorgenvoll auf den Zusammenhalt in der Koalition. Es ist nur schwer nachvollziehbar, dass weder der Bundeskanzler noch der Bundesgesundheitsminister die Diskussion zur Begründung einer allgemeinen Impfpflicht organisieren, sondern lieber darauf warten, dass die Initiative aus dem Bundestag kommt.

Stärkung der Pflege durch Bürokratieentlastung

Dieses „entschlossene Abwarten“ an sich ist bereits ein sehr fragwürdiges Signal an all diejenigen in Gesundheitseinrichtungen, denen man damit weiterhin eine hohe Belastung durch wahrscheinlich andauernd hohe Infektionszahlen und neue Wellen zumutet. Hinzu kommt die nur halbherzige Umsetzung weiterer Unterstützungsmaßnahmen. So profitieren nicht alle Krankenhäuser vom Schutz des Rettungsschirms. Dieser enthält dann auch immer noch einen zweiprozentigen Abzug. Ebenso bleibt die so notwendige Entlastung vom Bürokratiewahnsinn aus. Nach alledem stellt sich zunehmend die Frage, wann Politik nun endlich entschlossenes Handeln zur Stärkung der Pflege an den Tag legen wird.

Investitionen in die Infrastruktur

Der Berliner Senat hat jetzt schon Gelegenheit, die Pflegestärkungsankündigungen aus dem Rot-Grün-Roten Koalitionsvertrag umzusetzen. Die Beratungen für den nächsten Doppelhaushalt des Landes bieten die Chance, durch massive Investitionen in die Infrastruktur nun endlich auch die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten nachhaltig zu verbessern. Berliner Krankenhäuser hatten hierfür einen jährlichen Bedarf von 350 Millionen Euro bereits nachgewiesen. Die Berliner Koalitionäre wissen also Bescheid, was moderne Infrastruktur für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege kostet. Den für Mitte Februar 2022 angekündigten Entwurf des Senats werden wir mit Ihnen gemeinsam genau prüfen und bewerten.

Freundliche Grüße

Ihr Marc Schreiner

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