Rückblick 2025 - Wir legen die schönsten Pflegemomente unter den Weihnachtsbaum

Für unseren Jahresrückblick haben Pflegekräfte aus Berliner Krankenhäusern ihre schönsten und herausforderndsten Momente des Jahres mit uns geteilt. Die Einsendungen zeigen eindrucksvoll, was Pflege im Alltag trägt: Teamgeist, Professionalität, Mut zu Veränderungen und die vielen berührenden Begegnungen mit Patientinnen und Patienten.

Die Beiträge reichen von gelungenen Umstrukturierungen über motivierende Lern- und Entwicklungsmomente im Skills Lab bis hin zur inspirierenden Energie neuer Auszubildender – von der sensiblen Begleitung eines Frühchens in der Neonatologie bis zu einem ganz besonderen Highlight: einer Intensivpatientin an der ECMO, der das Team mit immensem Einsatz einen kleinen Traum erfüllte – eine Pizza im Freien zu genießen.

Ein Klick auf jedes Bild öffnet den Moment dahinter – ein lebendiges Panorama der Pflege 2025.

Ein prägendes Ereignis für unser Pflegeteam war die Trennung der chirurgischen Stationen 18 und 19 Ende 2024. Nach elf Jahren gemeinsamer Arbeit als eine große Einheit mit insgesamt 66 Betten wurden daraus zwei eigenständige Stationen mit jeweils 33 Betten.

Diese Veränderung bedeutete nicht nur eine räumliche Neuaufteilung, sondern auch die Trennung eines großen, eingespielten Teams. Anfangs war das für viele eine Herausforderung ,gewohnte Abläufe mussten angepasst, neue Strukturen geschaffen und die Zusammenarbeit neu gestaltet werden.

Im Laufe des Jahres 2025 hat sich gezeigt, wie stark unser Team ist: Beide Stationen haben sich gut entwickelt, unterstützen sich gegenseitig und haben ihre eigenen Schwerpunkte und Routinen gefunden. Der Prozess hat uns als Team nähergebracht und gezeigt, dass Veränderungen auch neue Chancen eröffnen können.

Rückblickend war dieser Prozess ein großer Schritt , aber auch ein Beispiel dafür, wie Wandel gelingen kann, wenn alle gemeinsam an einem Ziel arbeiten.

Elisabeth Smelich
Stationsleitung WAC-S18

Charité- Universitätsmedizin Berlin

CC 08 - Chirurgische Klinik, Campus Charité Mitte | Campus Virchow-Klinikum

AN DER ECMO ZUR PIZZA – PATIENTIN UND TEAM SCHAFFEN DAS GEMEINSAM!

Seit einem halben Jahr wartet unsere Patientin auf ein Spenderorgan – auf eine neue Lunge. Sie ist vollständig von der ECMO abhängig, einem hochkomplexen, lebensrettenden Verfahren, das außerhalb des Körpers die Funktion der Lunge übernimmt. Sechs Monate voller Hoffen, Warten und Bangen.

Und dann äußert sie diesen einen, so einfachen und zugleich so großen Wunsch: einmal mit ihrer Familie Pizza essen gehen. Für viele etwas Alltägliches – für unsere Patientin ein beinahe unerreichbarer Traum. Für uns als Team eine Mission. Pflege zeigt Herz, Technik macht’s möglich.

„Bridging to Transplant“ – das ist alles andere als eine normale Situation. Unsere Patientin ist wach, mobilisiert und mitten im Leben, und trotzdem vollständig abhängig von der ECMO. Für sie bedeutet das: jeden einzelnen Tag warten, hoffen, durchhalten. Für uns bedeutet es: Verantwortung übernehmen, Sicherheit garantieren– und dennoch den Mut haben, ihr ein Stück Normalität zu schenken.

Wir machen das regelmäßig. Wir fahren mit unseren Patient:innen raus, laufen mit ihnen an der ECMO, schenken ihnen Momente, die mehr bedeuten als jede Statistik. Aber dieser Tag war anders. Vielleicht, weil die Patientin selbst so viel Freude ausstrahlte. Vielleicht, weil die Familie diesen Augenblick mit so viel Dankbarkeit aufnahm.

Die Vorbereitung war Teamarbeit pur: Pflege, Ärzt:innen, Physiotherapie, Technik – jeder Handgriff saß. Und dann der große Moment: draußen, unter freiem Himmel, die Familie wartet, die Pizza dampft. Für Minuten tritt die Krankheit in den Hintergrund. Für Minuten zählt nur das Leben.

Die Patientin lacht, die Familie strahlt, wir als Team sind stolz. Denn Pflege heißt nicht nur Infusionen prüfen und Geräte überwachen. Pflege heißt: möglich machen. Nähe schenken. Hoffnung geben. Genau das haben wir an diesem Tag getan – gemeinsam mit der Patientin.

Unser Fazit: Pflege ist mehr als Technik. Pflege ist Menschlichkeit. Und manchmal ist sie einfach: Pizza unter freiem Himmel. Dieser Tag zeigt, gemeinsam können Patientin und Team Wunder bewirken – selbst mit Schläuchen und Maschinen im Gepäck.    

Station M144i am CCM

Katy Steufmehl
Stellvertretende pflegerische Centrumsleitung

Charité Intensivpflege (CIP) | CC07 Centrum für Anästhesie und Intensivmedizin, Charité Universitätsmedizin Berlin

Fotorechte: Lilli Esefeld

Skills Lab für Fachkräfte in Anerkennung (FKiA)

Das Skills Lab ist ein geschützter Lernraum, in dem FKiA wichtige pflegerische Handlungen realitätsnah üben können, bevor sie im Stationsalltag eingesetzt werden. Hier verbinden wir praktisches Training mit sprachsensibler Anleitung, sodass Sicherheit, Verständnis und Selbstvertrauen wachsen können. Wir schaffen bewusst Zeit, Struktur und Wiederholung – denn gutes Lernen braucht genau das.
Durch diese gezielte Vorbereitung werden die Teams auf den Stationen spürbar entlastet, weil die FKiA besser orientiert und souveräner in ihre Einsatzbereiche starten.

Besonders bewegend war für uns zu sehen, wie die Teilnehmenden im Skills Lab Woche für Woche sicherer wurden. Am Anfang stehen häufig Unsicherheit, Sprachbarrieren oder die Sorge, im Klinikalltag nicht mithalten zu können. Doch im geschützten Rahmen entsteht etwas Beeindruckendes: Aus Zurückhaltung wird Neugier, aus Unsicherheit wird Mut, und aus ersten vorsichtigen Schritten wird ein klarer Weg. Die Momente, in denen jemand zum ersten Mal eine komplexe Pflegehandlung oder eine Patient:innenübergabe selbstständig durchführt – oder beim dritten Versuch sagt: „Jetzt habe ich es verstanden“ – gehören für uns zu den wertvollsten Erfahrungen des Jahres.

Für uns ist das Skills Lab weit mehr als ein Schulungsraum. Es ist ein Ort, an dem Vertrauen wächst, an dem Fehler erlaubt und Lernprozesse bewusst entschleunigt werden dürfen. Ein Ort, an dem FKiA nicht nur fachliche Fähigkeiten erwerben, sondern auch sprachlich sicherer werden und Orientierung für den Stationsalltag

Besonders prägend sind für uns jedoch die menschlichen und oft humorvollen Momente, die im gemeinsamen Lernen entstehen. Kleine Sprachpannen, kreative Lösungswege oder Situationen, in denen eine Demonstration anders verläuft als geplant, bringen uns immer wieder zum Lachen. Diese Augenblicke lockern nicht nur die Lernatmosphäre, sondern zeigen auch, wie sehr Humor den Lernprozess trägt – gerade dann, wenn alles neu und herausfordernd ist. Sie haben dazu beigetragen, dass aus einer Gruppe Fremder ein Team wurde, das sich gegenseitig unterstützt und gemeinsam durch die Lernphasen geht.

Integrationsbeauftragter Mike Kirscht

Charité- Universitätsmedizin Berlin

Bildrechte: © Charité | Mike Kirscht

„Die wahre Stärke der Pflege zeigt sich in der täglichen Herausforderung, zusammenzuhalten und stets ein hohes Niveau zu gewährleisten – auch unter schwierigen Bedingungen. Besonders beeindruckt mich, wie wir es in diesem Jahr als Team geschafft haben, tiefgreifende Umstrukturierungen zu bewältigen und dabei nicht nur die Arbeitsprozesse zu optimieren, sondern auch eine offene und respektvolle Kommunikation zu fördern. In unserem Haus gibt es Mitarbeitende, die hier bereits über 30 Jahre lang mit großem Engagement tätig sind, und ihre Erfahrung ist uns eine wertvolle Grundlage. Gleichzeitig spürt man die Bereitschaft zur Veränderung und Weiterentwicklung, sowohl bei neuen als auch langjährigen Kolleginnen und Kollegen. Die Pflege selbst wird nie von der Zeit beeinträchtigt, sie lebt von der Leidenschaft jedes Einzelnen – ob beim täglichen Kontakt zu langjährigen Patientinnen und Patienten oder der Integration neuer Strukturen.“

Martin Baumann
Stv. Pflegedirektor

Immanuel Krankenhaus Berlin

Bildrechte: Immanuel Albertinen Diakonie
Von lniks nach rechts: Yasemin Wilkesch, Martin Baumann, Manuela Sommerfeld

„Pflege ist für mich mehr als nur das Versorgen von Patienten – es geht darum, Menschen in schwierigen Lebensphasen zu begleiten und ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Besonders beeindruckend war ein Fall in diesem Jahr, in dem wir gemeinsam mit Physiotherapie und Ergotherapie einem Rheuma-Patienten aus dem Pflegeheim geholfen haben, sich so weit zu stabilisieren, dass er nach nur zwei Wochen wieder selbständig pflegen konnte und entlassen werden konnte. Das war ein sehr bewegender Moment für uns alle, und es zeigt, wie viel erreicht werden kann, wenn die verschiedenen Berufsgruppen Hand in Hand arbeiten. Auch in schwierigen Zeiten wie während eines Corona-Ausbruchs zeigt sich die Stärke des Teams, wenn wir gemeinsam Herausforderungen meistern und den Fokus auf das Wohl unserer Patientinnen und Patienten legen.“

Yasemin Welkisch
Pflegerische Bereichsleitung Rheumatologie, Osteologie, klinische Immunologie, Tagesklinik und Funktionsabteilung

Immanuel Krankenhaus Berlin, Standort Wannsee

Bildrechte: Immanuel Albertinen Diakonie

Pflege, die Spuren hinterlässt

„Die schönsten Momente im Jahr sind für mich immer die, wenn wir die neuen Auszubildenden willkommen heißen. An diesen Tagen spüre ich die Energie und den Enthusiasmus, die diese jungen Menschen mitbringen, und es ist beeindruckend zu sehen, wie sie sich entwickeln und zu kompetenten Pflegekräften heranreifen. Auch wenn ich heute hauptsächlich in der Ausbildung tätig bin und schon länger nicht mehr direkt in der Pflege arbeite, bleibt mir ein besonders bewegender Fall aus meinen letzten Jahren in der Pflege immer in Erinnerung. Ein schwerkranker Rheuma-Patient, der künstlich ernährt werden musste, konnte nach intensiver Pflege nach zwei Wochen aufrecht und voller Dankbarkeit nach Hause gehen. Dieser Fall zeigt mir immer wieder, wie viel Einfluss wir als Pflegekräfte auf das Leben unserer Patientinnen und Patienten haben und wie wertvoll unser Beruf ist.“

Manuela Sommerfeld
Ausbildungsleitung Pflege

Immanuel Krankenhaus Berlin

Bildrechte: Immanuel Albertinen Diakonie

Pflege spricht viele Sprachen – mit Herz und einem Lächeln

Sprachcafé

Unser Jahr 2025 hatte viele Highlights – eines davon war ganz sicher unser Sprachcafé. Einmal im Monat verwandelt sich unser Aufenthaltsraum in eine kleine „Pflege-Sprachlounge“: mit Kaffee, Tee, Keksen und jeder Menge guter Laune.

Hier treffen sich Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Ländern, um gemeinsam Deutsch zu üben, Pflegebegriffe zu verstehen – und manchmal auch über besonders knifflige Wörter wie Blutdruckmanschette zu schmunzeln. Jedes gelungene Wort ist ein kleiner Erfolg, und manchmal wird aus einem einfachen Satz eine große Teamleistung.

Pflege-Sprachlounge

Das Sprachcafé ist für uns mehr als nur Spracharbeit: Es ist ein Ort der Begegnung, an dem wir lachen, lernen und voneinander wachsen. Wir merken, wie Sprache Brücken baut – und dass Pflege dort am stärksten ist, wo Herz, Humor und Miteinander zusammenkommen.

Sprache verbindet – und mit einem Lächeln geht alles leichter.

Neurologie 4A/B mit Stroke Unit S04S
Charité-Universitätsmedizin Berlin

Campus Benjamin Franklin Klinikum

Bildrechte: Charité-Universitätsmedizin Berlin

Wie eine Tattoo-Kampagne gezeigt hat, dass Pflege wirklich unter die Haut geht

Was als mutige Idee begann, wurde schnell zu einem emotionalen Highlight: Pflegekräfte aus verschiedenen diakonischen Einrichtungen in Hamburg ließen sich Tattoos stechen, die ihre persönliche Verbundenheit zum Beruf ausdrücken. Keine Marketing-Sprüche, keine gestellten Szenen – sondern echte Geschichten, echte Haut, echte Haltung.

Gemeinsam mit einer Hamburger Tattoo-Artistin entstanden sechs moderne, ästhetische Motive, inspiriert von Momenten, die Pflegekräfte täglich erleben: Nähe, Verantwortung, Humor, Abschied, Neubeginn, die Selbstverständlichkeit von Menschlichkeit. Jedes Tattoo steht für eine Erfahrung, die bleibt – lange nach einer Schicht, einem Einsatz oder einem Gespräch.

Das Herzstück der Kampagne ist ein emotionales Video, das die Geschichten hinter den Tattoos erzählt: von Menschen, die ihren Beruf lieben, manchmal trotz, oft gerade wegen seiner Herausforderungen. Ergänzt wurde das Ganze durch Interviews und Fotostrecken, die die Pflegekräfte von einer Seite zeigen, die im Alltag zu oft unsichtbar bleibt: als kreative, starke, reflektierte Persönlichkeiten.

Wir wollen und können damit deutlich machen: Altenpflege in diakonischen Einrichtungen ist modern, professionell, vielfältig und so viel lebendiger, als gängige Klischees vermuten lassen.

Dass sich Mitarbeitende bereit erklärten, ihren Beruf dauerhaft auf ihrer Haut zu tragen, war das vielleicht stärkste Symbol des Jahres. Ein Symbol für Stolz. Für Zugehörigkeit. Für eine Haltung, die auf Social Media ebenso beeindruckte wie im persönlichen Austausch.

Die Videos der Kampagne lassen sich auf YouTube und den Social Media Kanälen der Diakonie Hamburg anschauen:

https://www.youtube.com/watch?v=ikyN01D1ARU

https://www.youtube.com/watch?v=LyMahcXOH9Y

https://www.instagram.com/mehralspflege/

Jule Leiermann
Referentin Employer Branding & Personalmarketing

Diakonie Hamburg

Bildrechte: Diakonie Hamburg

Rückblick Pflege 2025 – Ein besonderer Moment aus der Neonatologie Vivantes Klinikum am Friedrichshain

Wenn wir auf das Jahr 2025 zurückblicken, gibt es viele bewegende Situationen, die uns als Team der neonatologischen Intensivstation Level 1 berührt haben. Einer dieser Momente begleitet uns bis heute besonders – weil er zeigt, wie komplexe Intensivmedizin und familienzentrierte Pflege Hand in Hand gehen.

Im Spätsommer wurden wir in der Nacht zur Erstversorgung eines kleinen Mädchens in der 24 + 1 Schwangerschaftswoche gerufen. Trotz der akuten medizinischen Herausforderungen war es uns wichtig, die Familie von Beginn an einzubeziehen. Bereits im Kreißsaal gelang es, ein erstes Frühbonding zu ermöglichen – ein Moment, der Eltern stärkt und dem Kind Geborgenheit vermittelt und ein deutlich besseres Outcome fördert.

Von Anfang an steht auch die aktive Stillförderung, unterstützt und begleitet durch unsere IBCLC, für uns bei allen Familien im Mittelpunkt. Eine Versorgung durch entwicklungsfördernde, sanfte und individuell orientierte, an den Bedürfnissen jedes einzelnen Kindes ausgerichtete Pflege begleitet die Eltern auf ihrem Weg, Schritt für Schritt in ihre neue Rolle hineinzuwachsen und Experten für ihr Kind zu werden. So wie auch bei unserer Familie in unserem Beispiel.

Die 65 Tage auf unserer NICU waren geprägt von intensivmedizinischen Herausforderungen, aber auch von vielen kleinen Meilenstein. Besonders bewegend war für uns zu sehen, wie das Kind zunehmend stabiler wurde und wir die Ernährung ausschließlich durch Muttermilch von Beginn an sicherstellen konnten. Auf unserer Eltern-Kind-Nachsorgestation, auf der die Familie inzwischen seit 35 Tagen betreut wird, steht die ganzheitliche Familienbegleitung weiterhin stark im Mittelpunkt. Angebote wie psychologische Unterstützung und Betreuung durch die Familienbegleitung für Mütter und Väter helfen, Sicherheit, Mut und Vertrauen weiter zu stärken.

Dass die Entlassung nun kurz bevorsteht und die Mama ihre Tochter ausschließlich stillt, erfüllt uns als Team mit großer Freude. Solche Verläufe erinnern uns daran, warum wir diesen Beruf gewählt haben: Weil wir Familien in außergewöhnlichen Lebensmomenten begleiten dürfen. Sie zeigen, was moderne Pflege und Medizin auf einer Level-1-Neonatologie ausmachen: Zusammenarbeit, Nähe, Expertise und die unzähligen kleinen Wunder, die unter unseren Händen wachsen. Bei dieser Familie und vielen anderen auf unserer Station im Vivantes Klinikum im Friedrichshain.

Julia-Davide Espe
Stellv. Stationspflegeleitung

Neonatologische/ Pädiatrische Intensivtherapiestation, Station 91

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Vivantes Klinikum im Friedrichshain

Bildrechte: Vivantes Klinikum im Friedrichshain

Ein Moment der Leichtigkeit: Wie digitale Routinen den Alltag in der Akutpsychiatrie entlasten

Es sind oft die kleinen Beobachtungen, die zeigen, wie sehr sich ein Arbeitsalltag verändert hat. Für Ulrich Vallaster, Bereichsleitung im Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee, war es eine Szene direkt nach seinem Urlaub im Dezember: Mehrere Nachrichten im Postfach – Mitarbeitende baten darum, ihr CrewLinQ-Passwort zurückzusetzen. Der Grund: Sie hatten sich mit der Jahressonderzahlung neue Telefone gegönnt und wollten die App sofort wieder einrichten.

Ein unscheinbarer Moment, der für Vallaster dennoch viel aussagt: „Offenbar nutzen die Leute die App wirklich gern – und wollen sie gar nicht mehr missen.“

Dabei hat das Team ein Jahr voller Veränderungen hinter sich. Neue Leitungsstrukturen, neue Gesichter, neue Dynamiken. Und doch ist spürbar Ruhe eingekehrt. Nicht, weil die Aufgaben weniger geworden wären – sondern weil viele kleine Belastungen leiser geworden sind. Weniger Telefonketten, weniger Improvisation, weniger Hektik im Hintergrund.

„Unsere Admins geben wirklich gutes Feedback. Das Ausfallmanagement läuft inzwischen sehr rund – das merkt man im Alltag sofort.“
Es ist dieser Kommentar, der zeigt, wie bedeutsam solche Prozesse im Stationsleben sind. Wenn Absprachen funktionieren, wenn Rückmeldungen zuverlässig sind, wenn niemand mehr „hinterhertelefonieren“ muss – dann entsteht Raum. Raum für Menschen, für Gespräche, für Sicherheit.

Gleichzeitig wächst der interne Pool weiter: Viele Bewerbungen warteten nach Vallasters Urlaub im Posteingang. Neu eingestellte Kolleginnen und Kollegen fragen schon von sich aus nach der App, weil sie sie von ihren Teams empfohlen bekommen haben. Ein Zeichen dafür, dass Digitalisierung nicht nur eine Frage der Technik ist, sondern auch von Kultur – und Vertrauen.

Auch in anderen Bereichen entsteht Neugier. Die psychiatrische Institutsambulanz interessiert sich für digitale Poolprozesse und intern wird über neue Anwendungsmöglichkeiten nachgedacht: einen Dolmetscherpool, Begleitdienste, flexible Unterstützungsangebote. „Prinzipiell kann man die App überall dort nutzen, wo man Menschen freiwillig für Aufgaben gewinnt“, sagt Vallaster. Die Offenheit dafür ist da.

Der vielleicht schönste Moment aber ist ein stiller: zu sehen, wie eine digitale Routine zur Selbstverständlichkeit wird – ohne Diskussion, ohne Druck, ohne große Worte. Mitarbeitende, die einen neuen Dienstplan checken, eine Anfrage beantworten, kurz in den Pool schauen – und damit den Alltag aller ein Stück leichter machen.

„Insgesamt läuft es sehr ordentlich“, sagt Vallaster. Und in seinem Ton liegt etwas, das in der Akutpsychiatrie nicht selbstverständlich ist: Zuversicht.

Es sind diese leisen, positiven Momente – eine gelöste Stimmung im Team, ein vereinfachter Ablauf, das Gefühl, gemeinsam gut organisiert zu sein –, die zeigen, wie viel Kraft kleine Entlastungen im Hintergrund haben. Und wie aus digitaler Struktur plötzlich echte Erleichterung im Pflegealltag wird.

Ulrich Vallaster
Bereichsleiter für Akutpsychiatrie, Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee

Alyssa-Celine Schönfeld
Head of Marketing

CrewLinQ GmbH, Potsdam

Bildrechte: Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee

Bei all dem, was die Herausforderungen des Alltags und die anstehenden Reformen mit sich bringen durften wir in der zurückliegenden Woche 14 Azubis begrüßen, die sich auf den Weg in die Pflege gemacht haben.

Der Raum war mit einer enormen Energie gefüllt - 14 jüngere und auch bereits lebenserfahrene Menschen, die endlich in die Praxis starten wollen.

Das Herzblut, welches sie in den kommenden Jahren an den Tag legen werden ist bereits jetzt deutlich spürbar.

Sie möchten alles schnell verstehen, schnell helfen können, aber eben auch alles richtig machen. Wir haben sie im Bewerbungsgespräch im Laufe des Jahres kennen gelernt. An diesem ersten Praxistag zeigte sich, warum wir uns für diese Menschen entschieden haben.

Es braucht genau diese Energie und diese Menschen, um die Pflege trotz all ihrer Hürden gut am Laufen zu halten. Es wird Momente geben, wo sie Hände halten, Menschen die Aufregung versuchen zu nehmen, während sie auf Untersuchungen oder Operationen warten.

Vielleicht sind schon morgen wir "ihre" Patient:innen... Das Gefühl, das vom ersten Tag bleibt - ich werde gut aufgehoben sein! Denn jeder von ihnen wird auf seine eigene Weise mit Hingabe, Charme und der im Verlauf fachlichen erworbenen Kompetenz, eine großartige Pflege(Fach)-kraft sein.

Bereits im vergangen Monat durften wir 6 Kolleginnen endlich wieder bei bei uns begrüßen – diesmal mit einem Zertifikat in der Hand.

Wie viele andere Kliniken auch, mussten wir uns vor einiger Zeit, schweren Herzens, an die politischen Vorgaben anpassen und Pflegehilfskräfte ohne mindestens einjährige Qualifikation gehen lassen. Gerade deshalb haben wir uns gefreut, dass einige von ihnen die Möglichkeit ergriffen und ihren Abschluss nachgeholt haben. Es war eine emotional belastende Situation für die Teams und vorallem auch die Kolleg:innen selbst. Umso mehr haben sie mit ihrem Durchhaltevermögen und Engagement bewiesen, das auch sie mit viel Herzblut dabei sind und dass sie auch nach so vielen Jahren in der Pflege nochmal ganz neuen Mut gefasst haben um weiter Teil dieses großartigen Berufs zu sein.

Sarah Ruschke
Ausbildungskoordinatorin, Jüdisches Krankenhaus Berlin

Bildrechte: Jüdisches Krankenhaus Berlin

Ausbildungspreis 2025 für die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Wir freuen uns sehr: Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung in Berlin-Pankow wurde mit dem Ausbildungspreis Pankow 2025 ausgezeichnet. caritas-gesundheit.de+2Berlin.de+2

In der Kategorie „Betriebe mit mehr als 270 Mitarbeiter:innen“ würdigt die Jury damit unser herausragendes Engagement in der Ausbildung junger Pflegefachkräfte. Mit der Auszeichnung wird deutlich: Wir stehen nicht nur für medizinische Qualität, sondern auch für eine zukunftsorientierte und menschliche Pflege-Ausbildung. Pflegedirektorin Ilona Hanuschke nahm die Auszeichnung dankbar entgegen und betonte, wie wichtig es gerade jetzt ist, neue Pflegekräfte professionell und wertschätzend auszubilden. caritas-gesundheit.de

Damit sendet unsere Klinik ein starkes Signal – an alle, die über eine Karriere in der Pflege nachdenken: Bei uns erwartet Sie nicht nur eine Ausbildung, sondern eine Perspektive mit Sinn und Verantwortung. Jobs und mehr!+1

Kreativer Austausch: Graffiti-Workshop an der Caritas-Klinik St. Marien

Pflege heißt auch: Räume zum Atmen schaffen – und neue Perspektiven eröffnen.
Mit dem Graffiti-Workshop an der Caritas-Klinik St. Marien konnten Jugendliche aus Brandenburg an der Havel kreativ werden und ihre Vorstellungen auf eine neue, ungewöhnliche Art ausdrücken.

Dabei ging es um mehr als Farbe an den Wänden: Die Jugendlichen kamen mit Themen in Berührung, die ihnen im Alltag oft fern sind – ältere Menschen, Geriatrie, Pflegeberufe und die Arbeit im ärztlichen Dienst. Durch den spielerischen, künstlerischen Ansatz entstand ein natürlicher Zugang zu einer Welt, für die sich junge Menschen sonst häufig kaum interessieren.

Solche kreativen Projekte zeigen, wie moderne Ansprache und ungewöhnliche Ideen Brücken schlagen können: zwischen Generationen, zwischen Lebenswelten, und zwischen jungen Talenten und einer Branche, die ihre Zukunft dringend mitgestalten möchte.

Die Aktion macht deutlich: Unsere Klinik ist nicht nur ein Ort der Versorgung – sie ist ein Ort der Begegnung, Teilhabe und Inspiration. Und manchmal beginnt Interesse für einen sozialen oder medizinischen Beruf genau dort, wo man es am wenigsten erwartet: mit einem Spraydose, einer weißen Wand – und der Offenheit, Neues auszuprobieren.

Kulinarische Wertschätzung: „Buffet von Opa Fritz“

Unser gemeinsames Buffet „Opa Fritz“ war mehr als ein Mittagessen für Station 8: Es war ein herzlicher Moment der Wertschätzung – für Bewohner:innen, Patient:innen, Mitarbeitende und Unterstützer:innen der Caritas-Klinik Dominikus in Hermsdorf gleichermaßen. Mit köstlichen Speisen, gemütlicher Atmosphäre und einem offenen Ohr für gute Gespräche haben wir gezeigt: Pflege bedeutet auch, sich Zeit zu nehmen und Menschlichkeit spürbar zu leben.

Solche Aktionen verbinden generationsübergreifend, schaffen Begegnung und stärken das Gemeinschaftsgefühl – genau das, was unsere Pflege-jetzt-Initiative ausmacht.

Digital & modern: Neue Pflegeplanung

Innovation und Pflege gehen Hand in Hand. Mit der Einführung der digitalen Pflegeplanung an der Caritas-Klinik Maria Heimsuchung schaffen wir mehr Transparenz, Effizienz und eine durchgehend bessere Abstimmung in der Versorgung. Dokumentationswege werden einfacher, Informationen schneller verfügbar – das bringt Sicherheit für die Pflegekräfte und bessere Begleitung für unsere Patient:innen.

Digitalisierung heißt bei uns nicht „weniger Mensch“, sondern „besser organisiert, mehr Zeit fürs Wesentliche“. Ein wichtiger Schritt in Richtung zukunftsfähige Pflege – zum Wohle aller Beteiligten.

Mitfühlen: Ein bewegendes Feedback aus der Angehörigen-Perspektive

Wir möchten Ihnen eine Rückmeldung nicht vorenthalten, die uns sehr bewegt hat: Ein Angehöriger schrieb uns nach dem schweren Verlust seiner Mutter auf der ITS der Caritas-Klinik Dominikus — mit Worten voller Dankbarkeit für die einfühlsame, professionelle und menschliche Begleitung in einer der schwersten Stunden.

Solche Rückmeldungen erinnern uns daran, worum es in der Pflege wirklich geht: Um Fürsorge, Respekt und Mitmenschlichkeit — und darum, dass wir als Gemeinschaft tragen und stützen, wenn es am schwersten ist.

Warum all das wichtig ist – und was Sie tun können

In einer Zeit, in der Pflege überall gefordert und gebraucht wird, wollen wir zeigen: Pflege kann modern, menschlich, kreativ und zukunftsorientiert sein. Unsere Kliniken stehen für mehr als Versorgung: Sie stehen für Gemeinschaft, Wertschätzung und verantwortungsvolle Begleitung.

Sie wollen Teil dieser Bewegung sein? Ob als Auszubildende:r, Mitarbeitende:r oder Unterstützer:in — Ihre Zeit, Ihre Energie und Ihr Engagement zählen. Helfen Sie mit, Pflege noch lebenswerter zu machen.

Mit Herz und Hand – gemeinsam für eine starke Pflege.

Artikel- und Bildrechte: Caritas Gesundheit Berlin gGmbH