Botschafter/-in der Pflege

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Mirjana
Stachowski & Team mit Therapiehund Willi
Alter:
49
Krankenhaus/Pflegeeinrichtung:
Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe
Funktion:
Leitende Krankenschwester

Warum sind Sie Pflegekraft mit Leib und Seele?

Es ist vor allem Freude...

  • an der Arbeit mit den Patient:innen, deren Begleitung in ihren Lebenslagen
  • die Fortschritte bei der Heilung der Patient:innen zu erleben und deren eigene Freude daran
  • zu erleben, wie die Patient:innen wieder selbständiger in einem besseren Allgemeinzustand entlassen werden

Ich bin Pflegekraft um

  • Menschen zu helfen, sie gut zu versorgen und Zuwendung zu geben
  • sich im Beruf persönlich entfalten und sich stetig weiterentwickeln zu können
  • mit anderen zusammen in einem Team zu arbeiten

Was stimmt Sie am meisten besorgt?

Die größte Sorge ist, dass Fachkräfte wegen Überlastung und mangelnder Anerkennung aus dem Beruf flüchten, vor allem wegen der immer älter werdenden Menschen und ihrem steigenden Pflegebedarf. Dass es immer mehr Arbeit für weniger Personal gibt, erschöpft die Pflegenden und sie fühlen sich ausgebrannt. Dazu kommt immer mehr Dokumentation für die Kostenabrechnung, die viel Zeit raubt, und zudem der Kostendruck, vor allem wenn Leasing eingesetzt wird. Zahlen und Kosten sollten aber nicht im Vordergrund stehen, sondern die Menschlichkeit gegenüber den Patient:innen.

Was würden Sie für die Pflege ändern, wenn Sie könnten?

Mehr Anerkennung und Unterstützung, auch von der Politik und Verwaltung, zum Beispiel durch höhere Personalschlüssel und eine vereinfachte Dokumentation,  um mehr Zeit für Patient:innen zu haben. Eine bessere Versorgung der Patient:innen mit Hilfsmitteln wäre auch wünschenswert.

Die Ausbildung sollte wieder auf ein besseres Niveau gehoben werden, statt, wie durch die generalistische Ausbildung, qualitativ schlechter zu werden.

Was sind Ihre drei wichtigsten Botschaften an die Politik?

Bei politischen Entscheidungen zur Pflege muss Priorität haben, dass genügend Zeit für menschliche Zuwendung da ist. Leasing-Firmen müssen in Ihrer Preispolitik in ihre Schranken verwiesen werden. Die Pflegeausbildung muss wieder ein höheres Niveau bekommen und mehr pflegerisches und medizinisches Wissen vermitteln.